Dienstag, 4. August 2015

"Hella" Wahnsinn bei der Rostocker Marathonnacht

1. August 2015 13:00 Berlin ZOB: Nachdem ich in den Schienenersatzverkehr der BVG gut umfahren konnte war ich in freudiger Erwartung mit dem Niederschwingen im Fernbussitz 2,5h Ruhe für mich zu haben. Vielleicht ein Hörbuch oder ein Video auf dem Tablet oder einfach nur aus dem Fenster schauen und Musik hören. Alles Gründe, weshalb ich nur selten selbst Fahrzeugführer sein möchte. Die Erwartungshaltung wurde leider mit der Ansage durchbrochen, dass die Autobahn des Nordens dicht seien und die voraussichtliche Ankunftszeit bei 17:00 lag. Zum chillen im Wellness des rostocker Fitness First zu spät, aber damit kann ich leben. Leider war diese Hochhrechnung etwas naiv. Nach 2h waren ca. 50km geschafft. Landstraßen, Umgehungsstraßen, Ortschaften, Stop-and-Go....neue voraussichtliche Ankunft: 17:30 ! Ich sollte dann doch ein paar Telefonate führen. Absage eine NDR-Interview, Info an das Orga-Team, dass meine Startnummer und Chip bereitgestellt wird, Organisation eines Fluchtfahrzeuges vom ZOB Rostock. 16:15 Uhr: Einkehr in einen Rastplatz an einem schönen See in MV. Um mich herum bewegen sich alle träge aus dem Bus. Nur der kleine Junge der mit seiner Übelkeit den Stop bedingt und ich waren "etwas" unbehagt. ABER: Top Möglichkeit, an den Koffer zu kommen, Wasser aufzufüllen, Vitargo-Pro-Kick mixen, Dehnen...nach 15 min "entspannten" Stop wies ich den die Legislative Exekutive des Fernbus besitzende Person höflich auf mein Vorhaben hin. Behäbig sammelten sich die Fahrgäste wieder auf ihren Plätzen. Die Karawane rollte weiter. Ankunftszeit: "eventuell kurz vor 6". Spekulationen über einen verspäteten Start mit Aufholjagd meinerseits ließ ich nicht zu. Optimierte "Indoor"-Vorbereitung war angesagt. Umziehen, Füße und restliche Haut "preparieren", Schuhe schnüren waren einfache Aufgaben. für die Wadendehnung eignete sich die Mitteltreppe ganz gut, für den Hüftbeuger, der Mittelgang. für den Toilettengang eher ein Autobahnabschnitt ;-). 17.30 Uhr erblickte ich in der Ferne die Rostocker "Skyline" -- Endspurt. Fluchtwagen aktivieren. Ausstieg vorbereiten....17:46 Uhr. Absprung. 20s später trottete ich mit Trolley Richtung Südring. Einstieg in das Auto im Rollen. Go. für ca. 1,5km. Stop: Rostocker-ROTE-Ampel. Meinem fallschirmrucksackartigen Running Back Pack hatte ich Trinkflasche und Handy entnommen und entschied mich spontan die Rotphase mit einem Jog zu umgehen. Ich trabte Richtung Start. Kurze Orga über das Headset. Ankunft am Rathaus: 17:56 Uhr Boxenstop für Startnummer - und Laufchip (Danke frau Gugel!!) , letzter Toilettengang, Mütze unter den Wasserhahn, weiter. 17:58 Uhr Startlinie: Ab hier ist es filmisch festgehalten: Das Interview für das Nordmagazin wurde etwas kürzer. Stefan Merchel begleitete mich das 3. Mal bei diesem Ritt. Jedes mal eine neue Erfahrung für uns. Nonverbal zu kommunizieren wird immer mehr zu unserer Stärke. Und auch diesmal hat Stefan es wieder super gemacht! Mein Dank und die Bitte für die Begleitung nächstes Jahr sind hiermit ausgesprochen!
Bewegte Bilder des NDR
18.00: Start: Endlich mal Dinge die ich etwas besser vorhersagen und steuern kann: Marathonlaufen. Das Handy und den Pulsgurt gab ich nach kurzer Zeit dem Führungsfahrrad. Der Fahrzeugführer darauf ;-) wusste was nun Kommt.
20s vor dem Start...endlich entspannt die App starten :-) (Foto: A. Pristaff)
Stefan Merchel begleitet mich wie 2013 und 2014 bei der Marathonnacht (Foto: A. Axmann http://reutershagen.de/marathon/
Die 2 Runden um die Innenstadt waren ein angenehmes Schaulaufen. Am Hafen konnte ich das schon etwas in mich hinenhören. 5km in 16:45 min fühlten sich gut an. es rollte. Motivation gab es dies Jahr nicht nur durch die vielen meinen Namen rufenden Zuschauer, sondern auch durch die Kameras des NDR. das ist sehr gut für die Laufhaltung!
Der NDR war oft dabei! (Foto: A. Axmann)


Schaulaufen am Rostocker Hafen (Foto: A. Pristaff)
Richtung Gehlsdorf ließ ich es einfach rollen. Km 10 33:28 war ein angenehmer Schnitt. Aber ich durfte und wollte nicht überpacen. Zu oft hatte mich der Mann mit dem Hammer schon erwischt. Zuletzt in Dresden war dieser besonders hart. Aber diesmal hatte ich gut trainiert, ich stehe im Saft! 756 Laufkilometer im Juli. 6 Läufe über 30km, kaum Muskelkater, aber auch schon 160km seit Montag in den Beinen. Dienstag liefen 35km im 3:35er Schnitt recht locker. Ich hatte gut gegessen. Diese einfachen Zusprachen dachte ich mir, als ich es einfach rollen ließ. HM in 70:30. Ich spürte die Beine etwas. IGA-Park. Ich spürte die Beine etwas mehr, aber es rollte. Ich konnte die Spannung halten. KM 28 Drittelpunkt. Der Warnowtunnel das zweite mal. Der NDR fragte mich im Tunnel nach der Zielzeit. Ich wusste es geht Richtung 2:21h Aus Vorsicht sagte ich 2:23. KM 30, die Oberschenkel hielten. Hammerpunkt Kilometer 34....kein Hammer. Jetzt schwang ich selbst den Hammer! an den Getränkestellen ließ ich mir meine Viotargoflasche geben. Ich sah die führende Staffel auf einer langen Straße in Gehlsdorf. Deren Begleiträder waren nun auch bei mir. Ich kenne die Jungs, hier muss ich Haltung im Laufstil bewahren. Ich ließ weiter rollen. Bei Km 38 überholte ich die Staffel. Ab KM musste ich dann für mein angeschlagenes Tempo wirklich drücken. ich war bei ca. 3:12/km angekommen. Aber es ging. das harte Training zahlt sich aus. Zum Beispiel auch 15*400m in 68s am Donnerstag. Bei KM 40 konnte ich die Spannung halten. Das sah auch mein guter Freund und LaufeninRostock Initiator Andre Pristaff. Ein schönes Foto ist es geworden. 
So schnell ist das Führungsfahrrad gefahren.

Laufstil bei KM 40 / 3:12 min/km :-) Foto: (A. Pristaff)
Den Berg hoch zum Stadtzentrum nahm ich noch mit Vorsicht, bevor ich auf der Abschlussrunde wieder die Unterschenkel ausfahren konnte. Die Zielzeit ist bekannt. Die Überraschung war dann doch groß. Stefan hatte mir nur noch Uhrzeiten zu den Kilometern nennen können. Die Stoppuhren waren ausgefallen. KM 41 20:15/16 :-). Das Zielinterview gibt es im NDR :-). das Zielbild hier:
#gohardorgohome ein geiler "MSL" (Foto: Olaf Jehnjahn)
Im Ziel war ich relativ locker. Konnte mich zum Duschen auslaufen. Auch am Sonntagmorgen konnte ich 12 km im 3:55er Schnitt laufen. Heute lief das Rehatraining im Fitness First Gendarmenmarkt auch gut. Der Rücken ist kaum noch fest und die rechte Ferse zwickt noch etwas. Damit kann ich leben. Nach dem Berliner Aquathlon war ich definitiv schmerzgeplagter :-). Die Speicher sind auch wieder voll. Besonders nach einem ausgiebigen Asia-All-you-can-eat :-). Genaueres zu meiner Vor- und Nachbereitung der "MSL" werde ich die nächsten Wochen berichten. 
Meine Laufclique vom Team City Sport Rostock :-)


Glücklich bei der Siegerehrung

Foto: A. Pristaff  ( http://www.pristaff.de/ )

Foto: Maik Döring


After Marathon Nutrition

So am nach diesen Impressionen möchte ich natürlich allen Unterstützern danken. Ihr seit die Motivation die #roadtoBERLIN jetzt richtig durchzuziehen. Ich wünsche eine angenehme Woche. Herzliche Grüße aus Berlin. Paul

P.S. Ein paar Updates und Korrekturen werden sicher folgen :-).

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