Schwimmen macht von den Ausdauersportarten besonders hungrig, diesen Mythos möchte ich heute einmal bearbeiten. Es ist ein klassisches Small-Talk Thema unter Sportlern, insbesondere, wenn man Ex-Schwimmer mit Ex-Läufern vergleicht.
Bei Übergewichtigen Menschen scheinen Schwimm-Ausdauerprogramme im Gegensatz zu Lauf- oder Radprogrammen NICHT zu einem Gewichtsverlust zu führen (1). (Wohl aber zu einer Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit, was schon ein ziemlicher Fortschritt für chronisch Kranke ist (Ja, bezeichne ich leider Übergewichtige (mit Bluthochdruck etc.)). Um sein Gerwicht zu halten und nicht zuzunehmen scheint Schwimmtraining jedoch effektiv zu sein (2), was bei den vielen orthopädischen Vorteilen ein klarer Pluspunkt ist.
In der Forschung schaut man, wenn es um Appetit geht, nach dem appetitanregendem Hormon Ghrelin. Es wird von der Magenschleimhaut und Bauchspeicheldrüse produziert und stimuliert im Gehirn die Ausschüttung eines weiteren appetitanregenden Hormons mit dem Namen Neuropeptid Y. In dieser Kombination scheint es schwer zu sehr, als emotional geleiteter Mensch keine Nahrung aufzunehmen :-). Schlafmangel fördert übrigens auch die Ghrelinproduktion.
Sehr intensive körperliche Belastungen scheinen die Ghrelinproduktion zu vermindern (4). Das spüre ich selbst oft nach harten Tempoläufen. Auch nach einer intensiven Schwimmeinheit (1) wird es vermindert. Das spricht gegen das Mythos, erfordert jedoch die Intensität. Das wäre auch ein Erklärungsansatz. Beim Schwimmen belasten sich die meisten Fereizeitsportler eher geringer, als zu Fuß oder auf dem Rad.
Ein anderes Hormon scheint auch eine Rolle zu spielen. Leptin. Es wird von den Fettzellen produziert. Sinken die Leptinspiegel im Körper, erhöht sich der Appetit. Genau das passiert auch nach einem Schwimmtraining. Ob diese Leptinverminderung in größerem Maße stattfindet, als beim Laufen und Radfahren oder ob die Ghrelinverminderung beim Laufen und Radfahren stärker ist, stellt einen Gegenstand der aktuellen Forschung dar.
Fakt ist. Schwimmen hält fit und stellt eine gutes Trainingsmittel in allen Ausdauersportarten dar. Um damit abzunehmen, muss man aber wahrscheinlich ehemaliger Leistungsschwimmer sein, um auch die entsprechende Intensität für den appetithemmenden Effekt schwimmen zu können.
Herzliche Grüße
Paul Schmidt
Quellen:
Hormonell baden wir wohl mehr, als dass wir uns beim Schwimmen intensiv genug belasten, um abzunehmen. |
In der Forschung schaut man, wenn es um Appetit geht, nach dem appetitanregendem Hormon Ghrelin. Es wird von der Magenschleimhaut und Bauchspeicheldrüse produziert und stimuliert im Gehirn die Ausschüttung eines weiteren appetitanregenden Hormons mit dem Namen Neuropeptid Y. In dieser Kombination scheint es schwer zu sehr, als emotional geleiteter Mensch keine Nahrung aufzunehmen :-). Schlafmangel fördert übrigens auch die Ghrelinproduktion.
Sehr intensive körperliche Belastungen scheinen die Ghrelinproduktion zu vermindern (4). Das spüre ich selbst oft nach harten Tempoläufen. Auch nach einer intensiven Schwimmeinheit (1) wird es vermindert. Das spricht gegen das Mythos, erfordert jedoch die Intensität. Das wäre auch ein Erklärungsansatz. Beim Schwimmen belasten sich die meisten Fereizeitsportler eher geringer, als zu Fuß oder auf dem Rad.
Ein anderes Hormon scheint auch eine Rolle zu spielen. Leptin. Es wird von den Fettzellen produziert. Sinken die Leptinspiegel im Körper, erhöht sich der Appetit. Genau das passiert auch nach einem Schwimmtraining. Ob diese Leptinverminderung in größerem Maße stattfindet, als beim Laufen und Radfahren oder ob die Ghrelinverminderung beim Laufen und Radfahren stärker ist, stellt einen Gegenstand der aktuellen Forschung dar.
Fakt ist. Schwimmen hält fit und stellt eine gutes Trainingsmittel in allen Ausdauersportarten dar. Um damit abzunehmen, muss man aber wahrscheinlich ehemaliger Leistungsschwimmer sein, um auch die entsprechende Intensität für den appetithemmenden Effekt schwimmen zu können.
Herzliche Grüße
Paul Schmidt
Quellen:
- King, James A., Lucy K. Wasse, and David J. Stensel. "The acute effects of swimming on appetite, food intake, and plasma acylated ghrelin." Journal of obesity 2011 (2010).
- G. Gwinup, “Weight loss without dietary restriction: efficacy of different forms of aerobic exercise,” American Journal of Sports Medicine, vol. 15, no. 3, pp. 275–279, 1987.
- H. Tanaka, D. R. Bassett Jr., and E. T. Howley, “Effects of swim training on body weight, carbohydrate metabolism, lipid and lipoprotein profile,” Clinical Physiology, vol. 17, no. 4, pp. 347–359, 1997.
- King, James A., et al. "Exercise and ghrelin. A narrative overview of research."Appetite 68 (2013): 83-91.
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