Samstag, 3. Oktober 2015

Find your intensity and your rhythm

Wir kennen uns mittlerweile ganz gut. Tino Meyer von der Sächsischen Zeitung ist selbst Läufer und das Herzblut merkt man ihm an. Seine Art zu schreiben gefällt mir sehr und auch aus rein narzisstischen Gesichtspunkten bin ich auch immer wieder auf seine Artikel, insbesondere über mich ;-) gespannt. Diese sind gut recherchiert und ein Mix aus Social-Media-Recherche, Interview und Szenekenntnis. Seit einem Jahr hat er auch ein Buch über das Laufen in Dresden mit vielen genau solchen Geschichten auf dem Markt, verbunden mit den Dresdner Laufstrecken. Eine absolute (Geschenk-)-Empfehlung! Nach dem Berlin-Marathon haben wir wieder telefoniert und ich war wieder gespannt. Für meine Blogleser darf ich hier den Text folgend sogar veröffentlichen! :-). Was meint ihr dazu? Weiter unten gibt es dann noch ein paar Zeilen von mir.....als News sozusagen

http://www.editionsz.de/dresden-laeuft.html

Große Gefühle, steinharte Muskeln

Paul Schmidt ist eigentlich Arzt. Marathon läuft er sozusagen nebenbei – und trotzdem fast bis zu Olympia nach Rio.

Von Tino Meyer

Ob das Ziel machbar gewesen ist oder doch ein Hirngespinst? Die Frage stellt sich nicht mehr für Paul Schmidt. Olympische Spiele wird der 30-Jährige ganz sicher mal erleben, wenn er beruflich so weitermacht. Als Läufer aber schafft er es nicht, das ist spätestens seit Sonntag amtlich. Geahnt hat er das natürlich schon vorher, zu realistisch rennt er durchs Leben. Dennoch ist der Berlin-Marathon für ihn, den Sportarzt und besten Läufer Dresdens, ein außergewöhnliches Erlebnis gewesen – auch wenn er beim Klassiker in seiner Wahlheimat eigentlich acht Minuten schneller sein wollte, mindestens.
Wahnsinnig flotte 2:16 Stunden hatte Schmidt angepeilt, „vielleicht sogar noch schneller“, wie er sagt. Und das kann man einem wie ihm, der neben der Arbeit und inmitten einer Trainingsbelastung von 200 Wochenkilometern mal eben einen Marathon unter 2:20 Stunden läuft, guten Gewissens abnehmen. Noch dazu hat er die seltene Fähigkeit, sich weit über die Leistungsgrenze hinaus quälen zu können.
Der Körper aber, das weiß der Sportmediziner der Charité, lässt sich nicht austricksen. „Deshalb mag ich Laufen so. Das ist ein ehrlicher Sport“, meint Schmidt, der in der heißen Phase der Vorbereitung wegen einer, wie er medizinisch korrekt sagt, Sehnenscheidenentzündung des vorderen Schienbeinmuskels dreieinhalb Wochen nicht laufen konnte. Und deshalb ist in Berlin nach 30 Kilometern Schluss mit lustig.
Bis dahin hat ihn der Marathon nicht ansatzweise angestrengt, obwohl Schmidt in der Gruppe der weltbesten Frauen mit Kilometerzeiten von durchschnittlich 3:19 Minuten unterwegs gewesen ist.

Live in der ARD bis Kilometer 30

Was zwei Vorteile bot: nützlicher Windschatten und unverhoffte Fernsehpräsenz bei der Liveübertragung der ARD. „Ich habe danach sehr positive Rückmeldungen erhalten. Viele Leute haben sich gefreut, mich zu sehen“, erzählt er.
Dass sie ihn in der Schlussphase nicht mehr sehen konnten, hat mit der Verletzungspause zu tun und den fehlenden langen Trainingsläufen von 30 Kilometern und mehr, im Fachjargon long jogs genannt. „Herz, Lunge und Magen-Darm-Trakt waren nicht ausgereizt, doch meine Beine ab Kilometer 32 steinhart. Die Muskulatur hat zugemacht“, erklärt Schmidt, dem es dann nicht anders ergeht als den meisten Normalläufern. Es ist der Moment, wenn der Mann mit dem Hammer kommt.
Schmidt hat ihn erwartet – genauso wie die orthopädischen Folgen angesichts seines immensen Trainingsumfangs. „Ich will Grenzen ausloten. In der Vorbereitung auf Berlin habe ich sie wieder erreicht“, meint er. Er kennt seinen verletzungsanfälligen Körper. Der Leistungssport, wie er ihn momentan betreibt, ist daher lediglich noch Ausgleich zum Berufsleben. „Wenn’s läuft, macht das Mega-Spaß. Andererseits lebt man in einer Parallelgesellschaft, fast antizyklisch“, hat er festgestellt und schlussfolgert philosophisch wertvoll: „Man könnte so viele Leben gleichzeitig führen ...“
Schmidt hat das Ziel nach 2:23:55 Stunden erreicht – auf Platz 64 und als drittschnellster Deutscher. Nur Philipp Pflieger (2:12:50) und Julian Flügel (2:13:57) waren besser. Die beiden aber sind Profis und wollen die Olympia-Norm für Rio tatsächlich knacken. Bei 2:12:15 Stunden liegt die Vorgabe des deutschen Verbandes, die B-Norm bei 2:14 Stunden.

Geheime Einblicke in die Szene

Schmidt ist auch ohne Olympia mit sich im Reinen. „Berlin war das Beste, was ich bisher gemacht habe. Durchs Brandenburger Tor zu laufen, sorgt für Glückshormone ohne Ende. Das kann ich jedem nur empfehlen“, erzählt er. Seine Einblicke in die Szene bleiben indes geheim. „Die Erlebnisse unter den Elite-Athleten im Hotel sowie den speziellen Bereichen an Start und Ziel gehören auch eher, sagen wir mal, zur ärztlichen Schweigepflicht“, meint der gebürtige Dresdner und grinst.
Er hat das beste Laufjahr seines Lebens hinter sich, und das nebenbei. Zehn Kilometer unter einer halben Stunde, der Halbmarathon in weniger als 65 Minuten und jene 2:19:33 Stunden bei einem Marathon, der als Trainingslauf angesetzt war. „Ich habe dieses Jahr wirklich alles erreicht und mehr geschafft, als ich geplant hatte“, sagt Schmidt, der seine Gedanken neuerdings auch in einem Blog verarbeitet.
Was er schreibt, lässt teilweise tief blicken. Und wer ihm begegnet, trifft auf einen entspannten, selbstbewussten, fokussierten jungen Menschen. Schmidt scheint bereit zu sein für die nächsten Ziele. „Ich habe ein bisschen Talent, aber nicht, um Medaillen zu holen. Das habe ich im letzten halben Jahr gemerkt“, sagt er. Seine Zukunft sieht der ambitionierte Hobbyläufer trotzdem im Hochleistungssport – als Betreuer von Athleten, gern auch bei Olympia. Marathon läuft er weiter. Die Frage ist jetzt nur, wie viele und wie schnell.

Find your intensity and your rhythm


Ihr habt es bis hier mit dem Lesen geschafft. Und wie sonst für die treuen Instagram-User gibt es noch meine aktuellsten Gedanken und Planungen: 

Ich bin #offseason gegangen. Das heißt,ich mache Saisonpause. Kein Alternativtraining, kein Traningsfocus. Sport erstmal komplett nur zum Ausgleich. Mein Job, der mir sehr viel Freude bereitet, wird mich die nächsten Monate sehr fordern. Deshalb benötigt er zunächst auch meine vollständige Aufmerksamkeit. Ich werde meine Expertise in der Sprechstunde, in den Lehrveransstaltungen der Humboldt-Universität und der Charité sowie in diversen Vorträgen weitergeben. (Aber auch mal im Blog ;-))  Außerdem will und muss ich meine (sport-) medizinischen Kenntnisse und Fertigkeiten im Rahmen meiner Facharztausbildung weiter ausbauen. Was im Rahmen der Marathonvorbereitung liegen geblieben ist, muss aufgearbeitet werden. Im Oktober werden also die Grundlagen für den Winter gelegt, den ich dann auch mit regelmäßigem Training bestreiten werde.

Für den Dresden Marathon heißt das mal wieder der Mini-Marathon. Denn dabei möchte ich schon sein :-).

What is your personal Triathlon?


Mein persönlicher Triathlon, bestehend aus Sozialleben, Beruf und Sport benötigt, wie auch im echten Triathlonsport ein Blocktraining.....und nun folgt der Block Beruf. Damit kann ich hoffentlich diesen Triathlonsport noch lange Leben. Und es wird sich zeigen, wie ausgeglichen man sich in den Disziplinen entwickelt. Ich geben mein Bestes, denn es geht ja auch um mich. Das würde ich auch mal so als allgemeine Prämisse herausgeben. Das Beste definiert dabei da beste für einen selbst. Damit komme ich zurück zu einem früheren Artikel: "Find your intensity" und ergänze zu "Find your intensity and your rhythm! "



I got work to do! :-)