Sonntag, 6. März 2016

Deutscher Rekord 50km - eine unterbewusst gereifte Entscheidung

Wie das Rennen am gestrigen Samstag von den reinen Zeiten verlief ist wieder toll auf dem topaktuellen Blog  von Prof. Helmut Winter beschrieben. Wie es dazu kam, was irgendwie in mir selbst ablief, wie ich das "verarbeite" und einordne möchte ich in den kommen Tagen in ejn paar Artikeln beschreiben:

Beyond Marathon

Was kommt nach Kilometer 42? Die Antwort auf diese Frage ist ein Ansporn vieler Ultraläufer. Im Rahmen eines Ernährungsvortrages für die Ultralauf-Nationalmannschaft im November letzten Jahres beschäftigte ich mich im Zuge meiner wissenschaftlichen Recherchen intensiver mit dem Thema. Weniger Laktatwerte spielen dann eine Rolle, als wie schon im Marathon ab Kilometer 30 eher die Wasser- und Energieversorgung. Darauf sollte gestern die Konzentration liegen. 

Wieder mal aus dem Training heraus

Die letztendliche Entscheidung für die Berlin50k fiel eigentlich erst am Mittwoch. Durch kleine Wehwechen geplagt, stellte die ursprüngliche Strecke im Olympiapark mit vielen Kurven und komplett auf Asphalt ein ziemliches Risiko dar. In Hinblick auf das Frühjahr sollte mich mein "Longrun" am Wochenende auch nicht komplett zerstören. Wer mich kennt, weiß, dass ich diese schon sehr hart gestalte. Der Wechsel in den Plänterwald stellte mit dem bekannten Geläuf auf federnden Waldwegen und sonst glattem Asphalt eine entscheidungsbringende Änderung dar. Zumal war das Wochenende eigentlich von der Arbeit her verplant und dann doch frei. Es kamen also ein paar glückliche Umstände mit meiner zeitweisen Risikobereitschaft zusammen. Freitagnachmittag hatte ich dann meine Startnummer in der Hand. Mit 110 Wochenkilometer sollte der Samstag den Abschluss einer guten Belastungswoche darstellen. Mein Carboloading verschaffte mir ziemlich lockere Beine. So kannte ich es von den vergangenen Longruns der letzten Wochen. Die waren vom Tempo mit 3:30 bzw. 3:23 min/km jeweils schon flott. Mit 35 und 30 km aber jeweils noch nicht im neuen Bereich. Zumindest für die ersten 6 Runden sollte ich mich also locker fühlen. Im Gegenzug zu meinen Longruns konnte ich zur Meisterschaft aber auf Kalorien und Flüssigkeit während des Laufes setzen. Die Details dieser Ernährung werde ich im nächsten Artikel beschreiben. 


Nochmal zurück zur Idee. Eigentlich entstand sie schon letzten Herbst beim Frankfurt-Marathon, als wir während der 2016er Planungen für das ASICS Team Memmert mit einem Überdistanzlongrun bei dieser DM scherzten. Dafür muss man aber trotzdem "voll im Saft" stehen, damit man eine solche Belastung ohne Blessuren durchhält. Ob ich das stehe, werde ich die nächsten Tage bemerken. Mit Ergometerfahren und Sauna werde ich die Beine lockern. 

Neben meiner Wettkampfernährung werde ich auch noch vom emotionalen Wettkampfverlauf berichten. Aber dazu mehr in den nächsten Tagen. 

Einen schönen Wochenabschluss und Motivation für die neue Woche wünsche ich euch!

Paul

 

2 Kommentare: